Die Maßnahme beinhaltet zwei unterschiedliche Anlagenformen. Der Bewohnergarten des Hauses 15 ist für Patienten konzipiert, die unter einer Demenz leiden und war daher so zu gestalten, dass er über einen einzigen Rundweg fußläufig zu erschließen ist und sinnliche Reize bietet. Es entstand eine auf das Haus orientierte Freianlage mit einem umlaufenden Rundweg, der an Pflanzen vorbeiführt, deren Farben und Düfte gut wahrnehmbar sind (Rosen, Salbei, Lavendel etc.). Der Weg führt die Bewohner an mehreren Stellen zu Sitzmöglichkeiten, die ihn zum Verweilen animieren. Ein Brunnenstein mit einer kleinen Sprudelfontäne bietet weitere optische und akustische Anreize. Der Garten musste mit einer Einfriedung versehen werden, da die Bewohner Haus und Garten wegen ihrer krankheitsbedingten Orientierungslosigkeit nicht verlassen sollen. Der Zaun wurde so gestaltet, dass er transparent wirkt und Ausblicke in den Außenbereich gestattet.
Der benachbarte Schattengarten liegt außerhalb des Bewohnergartens und steht allen Patienten des Fachkrankenhauses zur Verfügung. Der zuvor vorhandene Sämlingsaufwuchs von Birken und Kiefern wurde beseitigt. Unter den verbliebenengrößeren Bäumen wurde eine Zusammenstellung aus Rhododendren und Stauden aus dem Lebensbereich Gehölzrand und Schatten gepflanzt. Dabei wurde besondere Rücksicht auf die Blattfarbe und die Wuchsform genommen. Die Pflanzen sind als Solitäre, in kleinen Trupps sowie als Bodendecker über die gesamte Fläche verteilt. Der Besucher durchquert den Garten auf einem geschwungenen Weg, wobei sich nach jeder Biegung neue Perspektiven ergeben. Als kleiner Höhepunkt enthält der Garten zwei Sprechsäulen, die den Schall über eine im Untergrund verlegte Leitung führen und es ermöglichen, wie bei einer Fernsprechleitung über eine größere Distanz, jedoch ohne Fernmeldetechnik miteinander zu kommunizieren.
Dieser Sondergarten ist das gestalterische Gegenstück zu dem im Jahr 2005 fertiggestellten Duftgarten.